07 Mrz 6 smarte Verkaufsautomaten mit viel Potenzial für die Zukunft des Shoppings
Vending Machines gibt es schon ewig. Doch im digitalen Zeitalter scheinen sie aktueller denn je zu sein. Kaum ein anderer klassischer Vertriebskanal besitzt so viel Potenzial für die Zukunft des Shoppings. Primär die junge Generation, die mit Smartphones in der Hand großgeworden ist, fühlt sich von ihnen angesprochen.
Der Grund dafür ist, dass vor allem junge Konsumenten On-Demand-Shopper sind. Sie sind es gewohnt, dass es in der virtuellen Welt des mobilen Internets für jedes Problem in jeder Situation und zu jeder Zeit eine passende Lösung gibt. Das wirkt sich auf ihre Erwartungen in der realen Welt aus.
Auch offline wollen sie das, was sie wollen, sofort haben. Ladenöffnungszeiten sind für sie ein ärgerliches Hindernis. Auch der E-Commerce kann ihnen ein Produkt nicht dann und dorthin liefern, wenn und wo sie es gerade brauchen. Doch Verkaufsautomaten können dies. Getrieben von Mega-Shopper-Trends wie Easy Shopping experimentieren immer mehr Marken mit Vending Machines, um jungen Kunden eine von Convenience geprägte nahtlose Shopper Experience zu bieten.
Die neuen Automaten verkaufen nicht nur Artikel, die es bisher in traditionellen Vending Machines nicht gab. Mittels digitaler Technologien vermitteln sie eine ebenso reibungslose wie unterhaltsame User Experience. Hier sind 6 Automaten, die zeigen, welches Potenzial in ihnen steckt.
DOLLAR SHAVE CLUB
Mit seinem Geschäftsmodell, das auf Subskription-Abonnements für Grooming-Produkte für Männer basiert, bewegt sich der Dollar Shave Club in einem mittlerweile wettbewerbsintensiven Marktsegment. Die Zahl der Abonnenten wächst zwar, aber zu langsam. Um die Marke für Kunden zugänglicher zu machen, stellt das Unternehmen Verkaufsautomaten an stark frequentierten Orten wie Flughäfen, Bahnhöfen, Einkaufszentren und Stadien auf. Sie bieten sechs verschiedene Kits mit den beliebtesten Produkten der Marke zum Testen an. Sie sollen Verbraucher ansprechen, die neugierig auf die Marke sind, aber noch keine Abonnements abschließen möchten.
IRISPAY
Irispay ist ein Anbieter für Mobile Payment. Mit dem Irispay E-Concept Store eröffnete das Unternehmen den ersten kassenlosen Self-Service Convenience Store in Malaysia. Damit tritt das Unternehmen in die Fussstapfen von Amazon und Alibaba, aber nutzt acht Vending Machines für sein 24/7-Store-Konzept. Bezahlt werden kann mit Irispay, Visa, Mastercard, Union Pay und Alipay. Das Geschäft nutzt QR-Codes und die Irispay App für die bargeldlosen Transaktionen sowie „Wireless ERP“, um den Warenbestand in den Automaten zu managen.
DIRTY LEMON
Die Getränkemarke Dirty Lemon, die durch Instagram bekannt wurde und ihre Produkte bisher nur online verkaufte, eröffnete mit „The Drug Store“ einen kassenfreien Store in New York, den sie als „walk-in vending machine“ bezeichnet. Dort können die Kunden Six-Packs der Getränke kaufen, indem sie einen Bestellcode per Textnachricht an das Unternehmen senden. Danach können sie die Packung aus dem Laden nehmen und gehen. Bezahlt wird per Smartphone. Via RFID-Technologie wird der Warenbestand in den Kühlgeräten getrackt. Ein Heat-Map-Tracker überprüft die Kunden im Laden.
ALIBABA
AR-Anwendungen stehen in der Beauty-Branche hoch im Kurs. Auch Alibaba nutzt sie für eine „toilet revolution“. In Kooperation mit dem chinesischen Einkaufszentren-Betreiber InTime stattete das Unternehmen Damentoiletten mit einem AR-Spiegel aus und kombinierte ihn mit einer Vending Machine. Über den Spiegel können die Kundinnen Make-ups virtuell testen und die Produkte an dem benachbarten Automaten via QR-Code über ihr Smartphone kaufen. Der Verkaufsautomat umfasst international bekannte Kosmetik-Marken wie Shu Uemera, Lancome, Elizabeth Arden und Benefit.
HING FOOK TONG
Tees sind Geschmacksache. Um Kunden von neuen Produkten zu überzeugen, wollte der chinesische Kräutertee-Händler Hing Fook Tong sicherstellen, dass sie die Sorte auswählen, die ihnen schmeckt. Dazu setzt er mit künstlicher Intelligenz und Gesichtserkennungstechnologie ausgestattete Vending Machines ein, die ein Shopper-Profil erstellen, um personalisierte Produktempfehlungen abgeben zu können. Die Hung+ Kioske berücksichtigen Alter und Geschlecht der Kunden sowie andere relevante Faktoren, um zu ermitteln, was sie empfehlen sollen. Gleichzeitig werden sie genutzt, um Daten über Konsumententrends zu sammeln.
FORD
Wenn sie 20 Meter hoch sind, wie der in der chinesischen Stadt Guangzhou, lassen sich auch Autos über Verkaufsautomaten vermarkten. Der „Super Test-Drive Center“ genannte Automat ist das Ergebnis einer zweijährigen Partnerschaft zwischen Ford und Alibaba, mit deren Hilfe potenzielle Kunden ein Ford-Fahrzeug drei Tage lang testen und anschließend kaufen können. Dazu wählen sie einfach das gewünschte Auto über die Tmail App von Alibaba aus. Rabatte und Incentives dienen als Kaufanreiz. Die mehrstöckige Konstruktion beherbergt insgesamt 42 Autos. Die Initiative ist Teil von Alibabas „New Retail“-Strategie.