Wie eine aufklärende Shopper Experience einen umweltbewussten Konsum unterstützt

Wie eine aufklärende Shopper Experience einen umweltbewussten Konsum unterstützt

Das vergangene Jahr war geprägt von Umweltdebatten und Klimastreiks. Daran wird sich auch in 2020 nichts ändern. Vielmehr ist zu befürchten, dass immer neue Umweltkatastrophen, wie die verheerenden Buschbrände in Australien, das allgemeine Klima der Angst und Unsicherheit weiter anheizen werden. Damit wächst auch die Bereitschaft für einen nachhaltigeren Konsum.

Das ist aber gar nicht so einfach. Veränderungen im Konsumverhalten, die sich positiv auf die Umwelt auswirken, lassen sich nur schwer umsetzen. Das Thema Umweltschutz ist viel zu komplex und intransparent, als das jemand in der Lage wäre, konsequent nachhaltig zu konsumieren.

Da Nachhaltigkeit zum neuen entscheidenden Kriterium für guten oder schlechten, richtigen oder falschen Konsum wird, stehen die Verbraucher vor einem Dilemma. Sie wollen umweltbewusst einkaufen, aber sie wissen nicht, wie. Diesen Konflikt lösen die meisten auf, indem sie sich auf einen Aspekt des „guten“ Konsum konzentrieren und andere Bereiche einfach ausblenden.

Doch langfristig ist das keine Lösung. Denn das Endziel ist und bleibt ein umfassend nachhaltiger Konsum. Also suchen die Verbraucher nach Auswegen aus ihrer Inkonsequenz und wenden sich verstärkt Unternehmen zu, die sie beim Aufbau von neuen Kompetenzen unterstützen.

Anhand des Shopper Trend GREEN ADVISERS zeigen wir, wie Unternehmen die Shopper Experience aktiv nutzen, um Kunden über einen nachhaltigen Lebens- und Konsumstil aufzuklären und sie auf diesem Wege an ihre Marke zu binden.

KETEL ONE

Jährlich landen weltweit 500.000 Tonnen verbrauchter Kaffeesatz auf dem Müll. Um das Bewusstsein dafür zu schärfen, eröffnete die Wodka-Marke Ketel One den „Ketel One Espresso Martini Garden“ in London. Der Pop-up-Indoor-Garten mit integriertem Café klärte die Besucher über alternative Möglichkeiten der Wiederverwendung und des Recyclings von Kaffeesatz auf. Das Kaffeemehl, das beim Servieren des Espresso Martini entstand, wurde in Kompost für den Innengarten umgewandelt oder an UpCircle, eine natürliche Hautpflegemarke, gespendet wurde, die es für ihre Produkte weiterverwendete.

THREDUP

thredUP, die weltweit größte Fashion-Resale-Plattform, startete den Fashion-Footprint-Kalkulator „How Dirty is Your Closet“. Er soll Verbrauchern helfen soll, die Auswirkungen ihres Kleiderschranks auf den Klimawandel zu beurteilen. Gleichzeitig soll er zeigen, wie sich bereits kleine Maßnahmen positiv auf die Umwelt auswirken, wie der Kauf von Second-Hand-Kleidung oder das Waschen von Kleidung in kaltem Wasser. Das Tool wurde durch die „Fashion Waste Awareness Study“ von thredUP inspiriert, die zeigt, dass die meisten Verbraucher noch nicht verstanden haben, wie sehr die Mode dem Planeten schadet.

MINI

Um die Bewohner von Singapur bei ihrer Suche nach neuen Wegen für einen nachhaltigeren Lebensstil zu unterstützen und das Bewusstsein für umweltfreundliche Alternativen zu stärken, entwickelte die Automobilmarke MINI einen Nachhaltigkeitspfad durch den Stadtteil Chinatown. Der „MINI Extraorddinary“-Trail umfasste 16 farbige und auffällige Pop-up-Installationen. Das eindringliche Erlebnis stellte nachhaltige Innovationen für das städtische Leben in den Bereichen Kleidung, Lebensmittel und Architektur vor. Dazu gehörten Tinte aus Abwasser, essbarer Kunststoff, Bausteine aus Pilzen und tragbare Fasern aus Ananas.

HOT:SECOND

In London eröffnete HOT:SECOND einen Pop-up-Store, der das Upcycling von physischen Produkten mit digitalen Erlebnisse kombinierte. Quasi als Eintrittskarte mussten die Besucher ein ungeliebtes Kleidungsstück für die Installation „Love not Landfill“ spenden, die auf das von Mode verursachte Müllproblem hinwies. Danach konnten sie eine futuristische Kapsel betreten, wo sie unter der Anleitung eines menschlichen „digitalen Schneiders“ und über Mixed-Reality-Spiegel digitale Mode virtuell anprobieren konnten. In künstlerisch angeleiteten Co-Creation-Workshops konnten die Besucher ihre Kleidung zudem upcyclen.

ENFUCE

Der finnische Anbieter von Zahlungs- und offenen Bankdienstleistungen Enfuce bietet Verbrauchern mit der kostenlose App „My Carbon Actions“ Einblicke in die Umweltauswirkungen ihrer Einkäufe. In sechs verschiedenen Kategorien, die auf dem gesamten Lebenszyklus eines Produkts – von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung – basieren, erhalten die Verbraucher ein direktes Carbon-Footprint-Feedback dazu, was sie wo einkaufen und wie sie CO2-neutraler konsumieren können. Die App, die nur in Finnland erhältlich ist, wurde in Zusammenarbeit u.a. mit Mastercard und der On-Demand-Cloud-Computing-Plattform AWS von Amazon entwickelt.

JOHN LEWIS

Die britische Kaufhauskette John Lewis hat ein Pilotprojekt in Oxford gestartet, dass die Kunden zu einer Konsumkultur des Reduzierens, des Wiederverwendens und des Zurückgebens ermutigen soll. Im Rahmen des Projekts werden acht Möglichkeiten getestet, die auf die Reduzierung von Kunststoff und Verpackungen abzielen. Sie umfassen u. a. wiederverwendbare Click & Collect-Taschen, den Ersatz von Luftpolsterfolie durch wiederverwendbare Öko-Folie, ein „BeautyCycle“-System für die Rückgabe von Verpackungen und einen „Eco Delivery“-Service, der ausliefert, wenn sich ein Lieferwagen in der Nähe befindet.

Sie wollen mehr darüber erfahren, was den Shopper Trend GREEN ADVISERS antreibt und was ihn für die Zukunft des Shoppings so relevant macht? Hier können Sie unser Short Brief zum Trend downloaden.

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie Ihre Shopper Experience nachhaltiger gestalten können, beraten wir sie gerne jederzeit und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns einfach.

 

Weitere Beiträge zu „Shopping for a Better World“

In unserer neuen Trendblog-Reihe „Shopping for a Better World“ beschäftigen wir uns mit Shopper Experience Trends, die auf das wachsende Bedürfnis der Verbraucher nach einem „grünen“ Konsum reagieren.

Trend #2 – Green Butler: Wie Marken ihre Kunden beim Einstieg in den „grünen“ Konsum behilflich sind
Trend #3 – Eco Booster: Wie Marken, die sich für Natur engagieren, ihre Kunden zu Umweltaktivisten machen
Trend #4 – Ecotainment: Wie Marken auf unterhaltsame Weise über ihr nachhaltiges Engagement aufklären

 


 

Vorschaubild: HOT:SECOND

Wolf Thiem