Wie Marken über Online-Camps mit Konsumenten in Kontakt kommen

Wie Marken über Online-Camps mit Konsumenten in Kontakt kommen

Als die Schulen während des Lockdowns schlossen, war die Freude der Kinder groß, aber nicht von langer Dauer. Denn Corona bedeutete nicht nur keine Schule, sondern auch keine richtigen Ferien mehr. So wurden z.B. in den USA die traditionellen Sommercamps für Kids entweder abgesagt oder durch Social Distancing erschwert. Doch des einen Leid ist des anderen Freud.

Einige Marken nutzten dies als Chance, um eigene Online-Camps zu starten, um mit jungen Konsumenten in Kontakt zu treten – entweder um sie daheim zu beschäftigen, während die Eltern im Homeoffice waren, oder um ihnen zu helfen, von zu Hause aus zu lernen. Dabei verknüpften sie markenrelevanten Content mit persönlichen Aktivitäten auf unterhaltsame Weise miteinander.

Doch mit virtuellen Brand Camps lassen sich nicht nur Kinder und Jugendliche gezielt ansprechen, sondern auch Erwachsene. Dazu können Marken auf den weit verbreiteten Drang der Konsumenten nach Selbstoptimierung aufsetzen. Schon jetzt ist das Internet voll mit Podcasts, Video-Tutorials, Online-Seminaren etc, mit deren Hilfe sich die User neues Wissen und neue Fähigkeiten aneignen können.

Zudem profitieren Online-Camps von der Tatsache, dass lebenslanges Lernen längst ein Thema in den Unternehmen ist, um Mitarbeiter auf die Arbeitswelt der Zukunft vorzubereiten. Das Interesse ist groß. Der Markt für Online-Bildung soll bis 2025 weltweit 350 Mrd. US-Dollar erreichen. Virtuelle Brand Camps können also Lerntechnologien für sich nutzen, die in den vergangenen Jahren für das E-Learning in Unternehmen entwickelten wurden.

Hier sind sechs Best Practices, die zeigen, wie Marken VIRTUAL BRAND CAMPS inszenieren, um mit Kunden in Kontakt zu kommen, indem sie ihnen statusrelevantes Kennwissen und eine einzigartige Brand Experience vermitteln.

WHIRLPOOL

Um Eltern im Homeoffice bei der Hausarbeit und Kinderbetreuung zu entlasten, startete der US-Haushaltsgerätehersteller Whirlpool im März 2020 den #ChoreClub. Er soll Eltern dabei helfen, altersgerechte Hausarbeit in die Lernroutine ihrer Kinder zu Hause zu integrieren – vom einfachen Mittagessen kochen bis hin zur Hilfe beim Wäschewaschen. So können sich Kinder auf spielerische Weise Kompetenzen aneignen, die sie später als Erwachsene benötigen. Die Anleitungen werden den Eltern via Instagram und Pinterest zur Verfügung gestellt. Für die Contentserstellung arbeitete Whirlpool mit „mom influencers“ und aus dem Fernsehen bekannten Schauspielern zusammen.

Foto: Whirlpool

GOLDIEBLOX

Mit DIY-Spielesets für Mädchen will GoldieBlox Girl-Power vermitteln, um die Geschlechterkluft bei „science, technology, engineering, art, and math (STEAM)“ schließen. Begleitend startete das Unternehmen im Sommer sein „Curiosity Camp“, das aus einer Reihe von unterhaltsamen „Campisode“-Videos auf YouTube besteht. Die Videos zu unterschiedlichen Themen aus Wissenschaft, Technik, Kunst und Mathematik entstanden unter Leitung von Expertinnen auf ihrem Gebiet und sind voller lustiger Fakten, Geschichten und Aktivitäten, die die Zuschauer zu Hause nachmachen können.

WALMART

Damit die Kids in den diesjährigen Ferien nicht nur vor dem Fernseher abhängen, will ihnen Walmart virtuell spannende Erfahrungen vermitteln. Das „Camp by Walmart“ besteht aus einer Reihe virtueller Klassen und Herausforderungen für Kinder. Insgesamt bietet das Programm bis zu 200 Aktivitäten, z.B. Gesangsunterricht, Scharaden, Bastel- und Schminktutorien, die von Prominenten angeleitet werden. Zugänglich sind sie über die Walmart-App. Die Jugendlichen können ihre Camp-Erfahrung individuell gestalten, indem sie die Themen auswählen, die sie am meisten interessieren, und dann relevante und ergänzende Produkte kaufen.

Foto: Walmart

APPLE

Marken können nicht früh genug damit anfangen, Kunden an sich zu binden. Das weiß auch Apple und veranstaltet jeden Sommer ein Camp in seinen Stores, bei dem Fachleute den Kindern kreative Computerkenntnisse vermitteln. Aufgrund der Pandemie musste Apple diese Kurse vollständig ins Internet verlagern. Entsprechend hieß das neue Programm: „Apple Camp at Home“. Auf Grundlage eines 38-seitigen „Activity Book“ wurden Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren per Video-Chat von den „Kreativprofis“ von Apple in den Bereichen Videoerstellung, Design und Codierung unterrichtet.

Foto: Apple

JOHN LEWIS & WAITROSE

Mit Hilfe von olympischen Sportlern und zusammen mit dem Lebensversicherer Vitality boten die britischen Einzelhandelsketten John Lewis & Waitrose ihren Kunden kostenlose Online-Gesundheits- und -Fitness-Workshops während des Lockdowns an. Einen Monat lang konnten die Inhaber von Kundenkarten an Gesprächen mit Ernährungswissenschaftlern teilnehmen, mit einem Physiotherapeuten von Vitality an ihrer Körperhaltung arbeiten und an Fitness-Kursen teilnehmen, die von Olympia-Athleten geleitet wurden. Die virtuellen Workshops sollten den Kunden helfen, auch unter Quarantäne auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung zu achten.

MOMA

Während des Lockdowns startete das New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) eine Reihe kostenloser Online-Kurse für Kunst, Mode, Design und Fotografie. Die Kurse wurden von den Kuratoren des Museums zusammen mit Künstlern und Designern geleitet und über die Online-Lernplattform Coursera angeboten. So wird z.B. anhand von mehr als 70 Kunstwerken, die zwischen 1980 und heute entstanden sind, der Frage „What Is Contemporary Art?“ nachgegangen. Die Zusammenarbeit mit Coursera erlaubt es den Teilnehmern, die Kurse in ihrem eigenen Tempo zu absolvieren.

Foto: Coursera

Sie wollen mehr darüber erfahren, was den Shopper Trend VIRTUAL BRAND CAMPS antreibt und was ihn für die Zukunft des Shoppings so relevant macht? Hier können Sie unseren Short Brief zum Trend downloaden.

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie aufkommende Shopper Trends für eine trendbasierte Shopper Experience in Zeiten von Corona nutzen können, beraten wir sie gerne jederzeit und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns einfach.

 


Vorschaubild: Apple

Wolf Thiem