05 Sep Wie Havaianas und MINI ihre Kunden mit Kontext bezogenen Erfahrungen begeistern
„Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Diese altbekannte Redensart ist zwar keine Erfolgsgarantie im Wettstreit um Kunden. Aber wer seine Kunden erreicht, bevor es dem Wettbewerb gelingt, ist klar im Vorteil. Er kann seine Erfolgschancen sogar noch erhöhen, wenn er unorthodoxe Kanäle und relevante Kontexte nutzt, um seine Kunden im richtigen Moment anzusprechen – und zwar dann, wenn sie am wahrscheinlichsten ein Bedürfnis haben, dass er befriedigen kann.
Seit das Smartphone zum permanenten Lebensbegleiter avancierte, ist Contextual Commerce zum „game changer“ des E-Commerce geworden. Für Marken ist es heute ein Leichtes, Kunden via App oder Social Media genau zur richtigen Zeit ein Angebot zu unterbreiten, das exakt zur Situation und zum Kontext passt.
RIGHT NOW MOMENTS ist ein aufkommender Shopper Trend, der die Vorteile des Contextual Commerce in das reale Leben überträgt und gleichzeitig den wachsenden Hunger der Kunden nach einer personalisierten, singulären Shopper Experience stillt. Hier sind 6 Best Practices, die zeigen, wie intelligente Marken, ungewöhnliche Orte und differenzierte Kontexte nutzen, um im richtigen Moment ein situatives Bedürfnis zu wecken und zu befriedigen.
TOM DIXON
Das vom britischen Designer Tom Dixon eröffnete Restaurant „The Manzoni“ in Mailand ist mehr als nur ein Ort, wo man gut essen kann. Es ist gleichzeitig auch ein Showroom und ein Shop. Es ist ein experimenteller Raum, der als theatralische Kulisse für die Möbel- und Interieurdesign-Kollektionen des in London ansässigen Designers dient. Es bietet Platz für 100 Gäste, die von ihren Tischen aus alle ausgestellten Produkte kaufen können: Möbel, Hängelampen, Besteck, Gläser etc. Das Manzoni beherbergt auch das europäische Headquarter des Designers.
Foto: The Manzoni
HAVAIANAS
Im Rahmen der Kampagne „Step Into Summer“ verwandelte Havaianas die Strandpromenade von Venice Beach, Kalifornien, in ein gigantisches „shoppable“ Straßengemälde. Auf einer speziellen Website konnten die Passanten Fotos von Lieblingsteilen des Gemäldes hochladen, um Produkte zum jeweiligen Motiv zu erwerben. Die Website diente aber nicht nur als Point of Purchase. Sie bot auch Styling-Tipps von der Promi-Stylistin Tara Swennen für passende Outfits zu den gekauften Flip-Flops. Das Kunstwerk für den eintägigen Event stammte vom bekannten New Yorker Street Artist Buff Monster.
Foto: Havaianas
AMAZON
Das Coachella Musikfestival ist dafür bekannt, dass Fans von Marken umgarnt werden. In diesem Jahr bot Amazon den Festivalbesuchern einen besonderen Komfort: Online-Lieferungen direkt aufs Festivalgelände. Dazu stellte Amazon mehrere Paketstationen auf dem Gelände auf, wo man seine Online-Bestellungen ohne Aufpreis abholen konnte. Parallel dazu gab es ein extra kuratiertes Coachella-Portal auf Amazon.com, auf dem man im Voraus oder für denselben Tag Produkte kaufen konnte, die auf dem Festival gebraucht wurden, wie Sonnencreme, Hüte, Campingausrüstung etc.
Foto: Amazon via Techcrunch
MATCHES FASHION
In Kooperation mit der italienischen Pellicano Hotel Group nutzte der britische Online-Händler Matches Fashion eine Luxusyacht aus den 1930er Jahren für einen „traveling pop-up“. Es richtete sich an Hotelgäste und lokale Kunden der Hotels, die die Restaurants und die Spas besuchen. Die Yacht war acht Tage an der italienischen Riviera unterwegs und legte an drei Pellicano Hotels an. Neben Herrenmode präsentierte das Pop-up eine Auswahl von Urlaubsmode für Damen, die von Marie-Louise Scio, CEO und Creative Director der Pellicano Hotel Group, kuratiert wurde.
Foto: Matches Fashion
MINI
Die US-Konsumenten sind des traditionellen Autokaufprozesses anscheinend müde. Deshalb ging MINI USA neue Wege, um potenzielle Kunden für Testfahrten zu gewinnen. Erstmals konnten Interessenten über Twitter eine Probefahrt mit den neuen MINI Countryman Modellen anfordern. Wer #MINIonDemand auf den Account @MINIUSA twitterte, erhielt einen Website-Link, über den er sich für eine kostenlose 30-minütige Probefahrt registrieren konnte. Die Fahrzeuge wurden bis vor die Haustüre geliefert. Die Kampagne war auf zwei kalifornische Städte beschränkt: San Francisco und Los Angeles.
Foto: MINI via Mobile Marketer
NBCUNIVERSAL
Das US-Medienunternehmen NBCUniversal startete mit Shoppable TV ein neues Werbeformat, das den Direktvertrieb von Werbekunden steigern soll. Es ermöglicht Zuschauern, Produkte im organischen Umfeld einer Sendung zu kaufen. Dazu müssen sie mit ihren Smartphones während eines „on-air shoppable moment“ einen QR-Codes scannen. Anschließend werden sie auf die E-Commerce-Seite des Vermarkters geführt. Zu den ersten Werbekunden gehörte Lacoste. Anlässlich der French Open konnten die Zuschauer die neue, von Tennisstar Novak Djokovic getragene Kollektion während seiner Spiele kaufen.
Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, was den Shopper Trend RIGHT NOW MOMENTS antreibt und was ihn für die Zukunft des Shoppings so relevant macht, können Sie unser Short Brief zum Trend hier downloaden.
Vorschaubild: Havaianas
