Wie Location-based AR zum Game Changer der Shopper Experience wird

Wie Location-based AR zum Game Changer der Shopper Experience wird

Die Idee von Location-based Augmented Reality (AR) existiert, seit es Smartphones gibt. Vor allem im Sommer 2016 galt sie als „the next big thing“. Während des weltweiten Hypes um Pokémon Go konnte man selbst in Düsseldorf miterleben, wie Hunderte von Kids die Königsallee belagerten und den Verkehr lahmlegten, während sie virtuelle Fantasiewesen mit ihren Smartphones fingen.

Okay, die Erwartungen waren zu diesem Zeitpunkt allzu übertrieben optimistisch. Seither warten wir vergeblich auf eine ähnliche Killer-App. Selbst das von Microsoft enthusiastisch angekündigte Mobile AR-Game Minecraft Earth entpuppte sich letztendlich als Flop.

Doch manche Technologien brauchen einfach mehr Zeit als andere, um zu reifen. Nach all den Jahren des Wartens scheint Location-based AR nun kurz vor dem Durchbruch als Game Changer der Shopper Experience zu stehen. Das zeigt der Shopper Trend POKÉSHOP AR.

AR-basierte Navigationsdienste und Reiseführer, die bei den Usern besonders beliebt sind, fungieren dabei als Wegbereiter für ein Location-based und kontextbezogenes Advertising und Shopping. Die aktuelle Königsdisziplin der AR besteht laut Bitkom darin, virtuelle Gegenstände so in der realen Welt zu platzieren, das sie allen Usern immer am selben Ort und exakt gleich angezeigt werden, als wären sie reale Objekte – ähnlich wie bei „Pokémon Go“.

Das eröffnet der Shopper Experience völlig neue Anwendungsszenarien. Dabei geht es nicht mehr nur um das Einblenden von Zusatzinformationen und Grafiken, sondern um das Erschaffen von „Multi-Realitäten“, mit denen die User interagieren können, wie die nachfolgenden Best Cases zeigen.

Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, was den Shopper Trend POKÉSHOP AR antreibt und warum er für die Zukunft des Shoppings relevant ist, können Sie hier unseren Short Brief zum Trend downloaden.

SCHUH, GROßBRITANNIEN

Um Shoppern ein innovatives Erlebnis zu vermitteln, bei dem sie ihre Stadt erkunden können und dafür mit Gewinnen belohnt werden, startete der britische Einzelhändler Schuh im September 2021 eine AR-Gaming-Kampagne. „Sneaker Hunt“ lud dazu ein, virtuelle Schuhkartons zu entdecken, die in den Straßen britischer Großstädte „versteckt“ waren.

Zuerst mussten die Teilnehmer die Standorte der Kartons auf einer interaktiven Karte auf der Brandsite oder über einen QR-Code in den Läden und auf digitalen OOH-Postern entdecken. Wenn sie diese Orte dann besuchten und mit der Smartphone-Kamera scannten, erschien eine virtuelle Box, die unterschiedliche Gewinne enthielt, u. a. einen Gutschein im Wert von 1.000 GBP.

Foto: Schuh

FOLD, USA

Die US-Zahlungs-App Fold, die es Usern ermöglicht, mit Bitcoins regulär zu bezahlen, kreierte zusammen mit dem Spieleentwickler Niantic ein Bitcoin-Game. Die im November 2021 eingeführte „Fold AR“ funktioniert nach dem Prinzip von „Pokémon Go“ und nutzt die Mapping-Technologie von Niantic. Die AR Experience soll die Kryptowährung für Fold-Kunden greifbarer machen.

Mit der App können die User beim Spazierengehen nach Items auf der Straße suchen, hinter denen sich Bitcoins verstecken, die sie auf ihr Konto einzahlen können. Das Game ist eine „alternative Version des Metaverse“ in der realen Welt. Es findet also nicht in einer rein digitalen Umgebung statt, sondern wird nach dem AR-Prinzip in die reale Welt integriert. 

Foto: Fold

DORITOS, GROßBRITANNIEN

Um das Ende der Pandemie-bedingten Zwangspause für Live-Musikkonzerte zu feiern, startete Doritos UK im Juli 2021 eine interaktive AR-Kampagne, bei der Verbraucher Konzertkarten gewinnen konnten. Dazu mussten sie den Play-Button in Form eines Doritos-Chips auf den „Make Your Play“-Plakaten in britischen Großstädten scannen.

Sobald der Doritos-Chip gescannt war, erhielten die Konsumenten Zugang zu einem WebAR-Erlebnis in Form eines reaktiven Audioportals mit Musikinhalten und einem Texteingabefeld, in das sie ihre Daten eingeben konnten, um kostenlose und ermäßigte Festivaltickets zu gewinnen. Unterstützt wurden die Plakate durch Social-Media-Ads und einem TV-Spot.

Foto: Mother London

REEBOK, USA

Die US-Sportswear-Marke Reebok nutzt die AR-Technologie nicht nur, um die Welt zu erweitern, sondern um sie neu zu gestalten. Mit Hilfe der im Juli 2021 eingeführten Web-App „Courting Greatness“ können Jugendliche die exakten Abmessungen eines offiziellen Basketballplatzes auf jede Wand, jeden Zaun und jede beliebige Oberfläche projizieren. Die App nutzt dazu die Kamera und die Messfunktionen von Smartphones.

Mit dieser Orientierungshilfe wissen die User genau, wo sie die Freiwurflinie oder die Drei-Punkte-Linie mit Kreide oder Klebeband markieren müssen und wie hoch ein behelfsmäßiger Basketballkorb hängen muss. Die App soll den „Mut und die Kreativität“ von Jugendlichen fördern und ihnen das Ballspielen ermöglichen, auch wenn sie keinen Platz zum Spielen haben.

Foto: Reebok

STROLLHUNT, GROßBRITANNIEN

Strollhunt ist eine AR-App, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Städte in Spielplätze und Spaziergänge in spannende Abenteuer zu verwandeln. Inspiriert durch Real-World-Games wie „Pokémon Go“ und Geocaching hilft sie Usern dabei, Städte auf spielerische Weise zu erkunden.

Dabei werden ihnen die von Locals empfohlenen Points of Interest nicht wie sonst üblich in einer digitalen Map angezeigt. Bei Strollhunt geht es vielmehr darum, verborgene Orte durch eine Kombination von Spielmechanismen zu entdecken und zu sammeln. Die App wurde im August 2021 für San Francisco, London, Paris und Barcelona eingeführt. Weitere Städte sollen folgen, indem die User eigene Stadttouren für ihre Stadt auf Strollhunt erstellen. 

Foto: Strollhunt

NIKE, BRASILIEN

Im Mai 2020 bewarb Nike Brasilien seine neuen Air Max 2090 Sneaker mit einem AR-Erlebnis. Um das AR-Erlebnis freizuschalten, waren Markenfans aufgefordert, ihre Smartphones in den Himmel zu halten. Dann erschien der neue Sneaker als schwebende AR-Wolke am Horizont über ihnen. Nachdem sie die Wolke „gefunden“ hatten, konnten die User weitere exklusive Inhalte freischalten, darunter neue Songs und Musikvideos von Hip-Hop-Künstlern wie Djonga und Mc Sofia.

Für die AR-Anwendung entwickelte Nike keine App, sondern eine Microsite. Desktop-User konnten mit ihrem Smartphone einen QR-Code auf der Website scannen. Dadurch öffnete sich eine mobile Website, die um die Erlaubnis zum Zugriff auf die Smartphone-Kamera bat. 

Foto: Nike

Wenn Sie mehr über die Zukunft des Shoppings erfahren möchten und darüber, wie Sie mit POKÉSHOP AR eine einzigartige Shopper Experience kreieren, die Ihre Kunden begeistert, beraten wir Sie gerne jederzeit und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns einfach.

Vorschaubild: Reebok

Wolf Thiem