Wie Marken mit Blockchains das verlorene Vertrauen der Shopper zurückgewinnen

Wie Marken mit Blockchains das verlorene Vertrauen der Shopper zurückgewinnen

Das eigentlich Revolutionäre an Kryptowährungen und Non-Fungible Tokens, kurz NFTs, ist die Technologie dahinter, bei der es im Wesentlichen um Vertrauen unter Gleichgesinnten geht. Sie verkörpert eine neue Form der radikalen Transparenz. Denn Blockchains werden dezentral in Peer-to-Peer-Netzwerken abgespeichert. Sie sind unveränderlich, fälschungssicher und rückverfolgbar – genau das, was sich die Konsumenten von heute wünschen.

Für immer mehr Marken werden sie zu CHAINS OF TRUST. Mit ihnen versuchen sie, das verlorene Vertrauen der Konsumenten zurückzugewinnen. Das ist wichtiger denn je. Denn das Mistrauen der Verbraucher war noch nie so groß wie heute. Immer neue Skandale und die dahinterliegenden Systeme gezielter Desinformation haben die Glaubwürdigkeit von Marken massiv unterminiert.

Das verlorene Vertrauen lässt sich nur durch eine gläserne Unternehmenspolitik wieder stärken. Das Gewähren von Einblicken ins Innere einer Marke – in die Prozesse, die Kultur, das Vertrauen und vieles mehr – ist zu einem Must-have des Brandings geworden. 

Hier kommt die Blockchain-Technologie ins Spiel, die sichere, nicht manipulierbare Transaktionen im Netz ermöglicht. Das Entscheidende ist, dass die Datenketten linear und unveränderbar fortgeschrieben und nicht zentral von einem Einzigen, sondern von Vielen dezentral abgespeichert werden.

Das schafft Transparenz, der man vertraut, da sie jedem kritischen Blick standhält. Auf diese Weise können Verbraucher zum Beispiel die Herkunft und die gesamte Lieferkette eines Produkts nachvollziehen– von der Rohstoffgewinnung über die Verarbeitung bis zum Einzelhandel. Hier sind sechs Best Cases, die zeigen, wie Unternehmen über alle Branchen hinweg den Shopper Trend CHAINS OF TRUST nutzen, um neues Vertrauen in die Marke aufzubauen. 

Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, was den Shopper Trend CHAINS OF TRUST antreibt und warum er für die Zukunft des Shoppings relevant ist, können Sie hier unseren Short Brief zum Trend downloaden.

OLDS COLLEGE BREWERY, KANADA

Mit Barley Trail brachte Olds College Brewery das erste Bier auf den Markt, dessen gesamter Herstellungsweg mittels Blockchain-Technologie vollständig zurückverfolgt werden kann – vom Anbau der Gerste über den Brauprozess bis hin zum Glas. Um sich zu informieren brauchen die Shopper nur den QR-Code auf der Dose zu scannen.

Barley Trail ist ein Beispiel dafür, wie die Blockchain-Technologie die Lieferkettensysteme verbessert, indem sie für Transparenz und Lebensmittelsicherheit sorgt und dadurch den Wert der Endverbraucherprodukte steigert. Das Projekt namens „Field to Glass“ entstand in Kooperation mit Decisive Farming, Grain Discovery und Red Shed Malting.

Foto: Olds College Brewery

STARBUCKS, USA

Um die Transparenz ihrer Lieferkette zu erhöhen, führte die US-amerikanische Coffeeshop-Kette Starbucks das digitale Tool „Starbucks Digital Traceability“ ein. Es verwandelt jede Packung Kaffeebohnen in einen digitalen Reisepass, mit dem sich Markenfans auf eine virtuelle Entdeckungsreise begeben, auf der sie ihren Kaffee auf der ganzen Welt zurückverfolgen können.

Die Konsumenten müssen nur den Rückverfolgungscode ihres Produkts scannen und werden dann zu einer mobilen Web-App weitergeleitet, auf der sie etwas über die Farmen erfahren und den Bauern kennenlernen, der den Kaffee oder den Tee angebaut hat. Das Tool nutzt die Blockchain-Technologie von Microsoft zur Verfolgung der Lieferkette.

Foto: Starbucks

JD.COM, CHINA

Produktfälschungen sind ein grundsätzliches Problem bei Online-Einkäufen. Um die Transparenz und das Vertrauen vor allem beim Diamantenkauf im Netz zu erhöhen, arbeitet JD.com mit dem unabhängigen Technologieunternehmen Everledger und dem Gemological Institute of America (GIA) zusammen. Das GIA gibt als weltweit führende Autorität für die Zertifizierung von Diamanten.

Die Blockchain-Technologie soll betrügerische Aktivitäten beim Kauf von Diamanten verhindern, indem sie Käufern unabhängig verifizierte Diamantenzertifikate und Herkunftsinformationen zur Verfügung stellt. Die Informationen können über die JD.com-App und die mobilen und Desktop-Websites des Einzelhändlers abgerufen werden.

Foto: Everledger

AURA BLOCKCHAIN CONSORTIUM, SCHWEIZ

Der Luxusgüterkonzern LVMH hat zusammen mit Prada und Cartier das Aura Blockchain Consortium gegründet. Es handelt sich um eine Blockchain-basierte Plattform, die allen Luxusmarken offen steht. Ziel ist es, die Authentizität eines Luxusprodukts durch seine vollständige Rückverfolgbarkeit über die gesamte Lieferkette hinweg – von der Brennerei bis zum Verbraucher – zu garantieren und so Produktfälschungen zu bekämpfen.

Dazu gleicht die Technologie eine Produkt-ID mit einer Kunden-ID ab und bietet eine Kette von sicheren, nicht reproduzierbaren Datenblöcken als Echtheitsnachweis. Jüngstes Mitglied des Aura Blockchain Consortiums ist die Luxus-Spirituosenmarke Hennessy.

Foto: Aura Blockchain Consortium

WATR FOUNDATION, SCHWEIZ

Das Watr Ecosystem ist ein offenes Blockchain-Ökosystem, das von der in der Schweiz ansässigen Watr Foundation in Zusammenarbeit mit Algorand geschaffen wurde. Indem es geprüfte Informationen über Lieferketten, Versender, Käufer, Finanziers und Produzenten bereitstellt, schafft es ein neues Maß an Transparenz in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.

Es ermöglicht den Verbrauchern, bewusstere Beschaffungs- und Investitionsentscheidungen zu treffen. Zudem soll es die Finanzierung in der gesamten Rohstofflieferkette demokratisieren. Die Vision von Watr ist es, einen Rohstoffmarkt zu ermöglichen, der auf Transparenz, Umweltverantwortung und Aktivismus aller Teilnehmer basiert.

Foto: Watr Foundation

PROCTOR & GAMBLE, PHILIPPINEN

Bis 2030 will Proctor & Gamble die Treibhausmissionen um 50 % zu senken. Um das zu erreichen, startete der Konzern u.a. das philippinische „Forests for Good-Programm“. Zum Start hat P&G jedem Mitarbeiter einen Baum anvertraut, der in seinem Namen von Bauern in der Sierra Madre gepflanzt wurde. Die Mitarbeiter konnten ihrem Baum sogar einen Namen geben.

Durch die Partnerschaft mit EcoMatcher konnten die Mitarbeiter zudem das Wachstum ihres Baumes virtuell mithilfe der Blockchain-Technologie nachverfolgen und mehr über ihn und den Landwirt erfahren, der ihn gepflanzt hat. Die Blockchain-Technologie wird von P&G zudem genutzt, um die Transparenz und Rechenschaftspflicht in der Forstwirtschaft zu erhöhen.

Foto: Proctor & Gamble

Wenn Sie mehr über die Zukunft des Shoppings erfahren möchten und darüber, wie Sie Trends nutzen können, um eine einzigartige Shopper Experience zu kreieren, die Ihre Kunden begeistert, beraten wir Sie gerne jederzeit und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns einfach.

Vorschaubild: Starbucks 

Wolf Thiem