09 Mai Wie Sie der Shopper Experience einen Hauch von Magie verleihen
Stellen Sie sich kurz einmal ein Heute vor, in dem es auf den großen Internet-Portalen wie Amazon, Netflix und Spotify keine personalisierten Empfehlungen für Produkte, Filme etc. gibt. Glauben Sie, dass diese dann so erfolgreich geworden wären? Ohne dass wir viel darüber nachdenken, haben wir uns daran gewöhnt, dass uns im Internet ständig – wie von Zauberhand – Angebote unterbreitet werden, die unseren Interessen und Bedürfnissen entsprechen.
Doch wenn wir in der realen Welt einen Store betreten, werden wir von den Händlern und Marken immer noch wie Fremde behandelt. Als Tante Emma ihren Laden hatte, war das anders. Sie kannte ihre Kunden. Diese Zeiten sind vorbei. Aber die Connected Shopper von heute werden sich der Diskrepanz zwischen ihrer Online- und Offline-Erfahrung immer bewusster. Auch in physischen Läden erwarten sie eine ebenso personalisierte Shopper Experience wie im Internet.
Durch sogenannte Emotion AI könnte das bald Realität sein. Laut Gartner werden emotionale KI-Systeme bis 2022 so ausgereift sein, dass Alltagsobjekte mit ihrer Hilfe die Gefühle und Stimmungen von Menschen erkennen, analysieren, verarbeiten und darauf reagieren können. Das eröffnet dem Mega Shopper Trend Dynamic Discovery ganz neue Möglichkeiten.
Schon heute entstehen durch immer ausgereiftere KI in Kombination mit neuester Gesichts- und Gefühlserkennungs-Technologie und einem damit verbundenen System aus Kameras und Sensoren intelligente Räume, die in der Lage sind, Shopper zu erkennen und auf sie zu reagieren. Auf Basis von Geschlecht, Alter, Emotionen und weiterer Faktoren können sie ihnen auf magische Weise Produktempfehlungen unterbreiten, die von hoher Relevanz sind.
Hier sind 6 Best Practices, die zeigen, wie Sie Ihre Stores in MAGICAL TOUCHPOINTS verwandeln, wo sie Ihre Kunden mit einer personalisierten Shopper Experience begeistern können:
WALGREENS
Walgreens, größte Apothekenkette der USA, verwandelt die Türen ihrer Kühlregale in interaktive Screens. Da diese anders als herkömmliche Türen nicht transparent sind, werden Produktabbildungen und keine reale Ware gezeigt. Die Screens können zudem als Werbefläche genutzt werden, die die Händler an ihre Lieferanten für Werbezwecke vermieten können. Durch die integrierte Gesichtserkennungstechnologie kann die Werbung gemäß dem Alter und Geschlecht der Kunden sowie auf Basis anderer Faktoren ausgespielt werden. Mit Hilfe der Türen lässt sich auch das Einkaufsverhalten der Shopper analysieren.
FUTURE X
Der japanische Schönheitskonzern SK-II weitet sein Future X genanntes Smart-Store-Konzept weiter aus. Es soll Shoppern durch neue digitale Technologien ein bedeutungsvolleres und relevanteres Einkaufserlebnis zu vermitteln. Durch Gesichtserkennungs-Technologie und künstlicher Intelligenz ermöglichen die Stores ein intuitives, interaktives und personalisiertes Hautpflege-Shopping. Intelligente Spiegel scannen und analysieren die Haut des Käufers mit Hilfe eines Diagnostik-Programms. Im Anschluss empfiehlt die KI die richtigen Produkte und Pflegeprogramme.
HUNG FOOK TONG
Tees sind Geschmacksache. Um Kunden von neuen Produkten zu überzeugen, wollte der chinesische Kräutertee-Händler Hung Fook Tong sicherstellen, dass sie die Sorte auswählen, die ihnen schmeckt. Dazu setzt er mit künstlicher Intelligenz und Gesichtserkennungstechnologie ausgestattete Vending Machines ein, die ein Shopper-Profil erstellen, um personalisierte Produktempfehlungen abgeben zu können. Die Hung+ Kioske berücksichtigen Alter und Geschlecht der Kunden sowie andere relevante Faktoren. Darüber hinaus werden sie genutzt, um Daten über Konsumententrends zu sammeln.
7-ELEVEN
Die Convenience-Ladenkette 7-Eleven führte „AI-based facial recognition and behavior analysis technologies“ in seinen 11.000 Filialen in Thailand ein. Diese in Asien häufig eingesetzten Technologien sollen loyale Kunden identifizieren, den In-Store-Traffic analysieren, die Emotionen der Kunden im Laden messen und ihnen personalisierte Produktempfehlungen machen. Rund 10 Millionen Menschen durchlaufen jeden Tag die 7-Eleven-Geschäfte in Thailand. Dank künstlicher Intelligence weist die Gesichtserkennungstechnologie eine Genauigkeitsrate von mehr als 96% auf.
FUNAN
Funan ist die erste „online-and-offline shopping mall“ in Singapur, die ein Eco-System aus Sensoren, Data Analytics und Gesichtserkennung einsetzt, um das Einkaufsverhalten der Kunden zu analysieren. Mit einer Kameras ausgestattete „smart directory“-Touchscreens scannen die Profile der Käufer, um ihnen – auf Basis ihrer demographischen Merkmale – personalisierte Empfehlungen für relevante Geschäfte und Produkte zu bieten. Zu den weiteren Innovationen gehören fahrerlose Fahrzeuge zum Einsammeln der Einkäufe, um ein freihändiges Shopping-Erlebnis zu ermöglichen.
MCDONALD’S
Eine In-Store-Personalisierung der Customer Experience ist auch ohne KI und Gesichtserkennung möglich. McDonald’s nutzt die „personalization and decision logic technology“ des isralisieren Start-ups Dynamic Yield, um die Anzeigen auf den digitalen Drive-Thru-Menü-Displays im Außenbereich so variieren zu können, dass sie Menüvorschläge machen, die auf Faktoren wie Wetter, Tageszeit, Store-Traffic und beliebte Artikel basieren. Die Displays können auch zusätzliche Artikel auf Basis der aktuellen Bestellung vorschlagen. Nach dem Roll-out in den USA soll die Technologie in anderen Märkte angewendet werden.
Beitragsvorschaubild: Cooler Screens